Was ist Osteopathie

Osteopathie ist ein eigenständiges, medizinisches Behandlungssystem, dass sich zur Untersuchung der Hände bedient, wobei der Mensch in seiner Ganzheit erfasst und respektiert wird.

Osteopathie ist eine ganzheitliche Form der manuellen Therapie, die sich auf die Erkennung, Behandlung und Vorbeugung von Verletzungen und Funktionsstörungen im Körper konzentriert. Diese Technik wurde vor über 100 Jahren von dem amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still entwickelt.

Osteopathie kann bei verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen eingesetzt werden, wie beispielsweise bei Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Verdauungsproblemen, Menstruationsbeschwerden, Schlafstörungen und vielem mehr. Eine osteopathische Behandlung kann auch als Präventionsmaßnahme zur Aufrechterhaltung der körperlichen Gesundheit dienen. 

Die Begründung der Osteopathie durch Andrew Taylor Still

Andrew Taylor Still - Begründer der Osteopathie

“Der menschliche Körper trägt alles zur Gesundung in sich“
A.T. Still

L0000482 Andrew Taylor Still.

Bildnachweis: Wellcome Library, London. Wellcome Images Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! http://wellcomeimages.org Andrew Taylor Still. 1905 Geschichte der Osteopathie: ER-Stand Erschienen: [c1905]

Urheberrechtlich geschütztes Werk erhältlich unter der Creative Commons Namensnennung-Lizenz CC BY 4.0 http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Andrew Taylor Still wurde am 6. August 1828 in Virginia, USA, geboren. Er war der Sohn eines Methodistenpredigers und hatte 9 Geschwister. Seine Familie zog in den Westen, um der Sklaverei zu entkommen und sich in einer freieren Gesellschaft niederzulassen. Andrew Taylor Still hatte als junger Mann verschiedene Berufe, darunter Landwirt, Lehrer, Arztgehilfe und Soldat, bevor er selbst als Arzt tätig wurde.

Still war jedoch unzufrieden mit den medizinischen Praktiken seiner Zeit und glaubte, dass viele Krankheiten auf Verletzungen oder Fehlfunktionen im Körper zurückzuführen waren. Er entwickelte seine eigene Methode der manuellen Therapie, die er "Osteopathie" nannte. Still war der Meinung, dass eine umfassende Untersuchung des Körpers notwendig sei, um die Ursache von Krankheiten zu ermitteln und dass durch gezielte Manipulationen der Strukturen des Körpers eine Heilung gefördert werden könne.

Still gründete 1892 die erste Schule für Osteopathie, die American School of Osteopathy, in Kirksville, Missouri. In dieser Schule lehrte er seine Methode der manuellen Therapie und bildete eine neue Generation von Ärzten aus. Die Schule existiert noch heute als A.T. Still University.

Andrew Taylor Still gilt als Begründer der Osteopathie und wird oft als "Vater der Osteopathie" bezeichnet. Er war ein Pionier in der Entwicklung der manuellen Therapie und hatte einen großen Einfluss auf die medizinische Welt seiner Zeit. Seine Philosophie und Methoden sind bis heute ein wichtiger Teil der osteopathischen Praxis.

Andrew Taylor Still, Begründer der Osteopathie, verstand seine Methode als Diagnose- und Behandlungskonzept. Ziel der Osteopathie ist die Harmonisierung aller Gewebe, die infolge einer komprimierten Krafteinwirkung zur "Abweichung im Knochen" führten.

Seine Forschung wurde weltweit verbreitet und zudem stetig weiterentwickelt, bis zu dem heutigen ganzheitlichen Konzept, mit eigenem Denkmodell, eigener Theorie und eigener Terminologie. Osteopathie ist ganzheitliche "Handarbeit". Die Osteopathie versucht mit vorwiegend sanften, manuellen Techniken, alle Gewebe die auf dem Knochen eine mechanische oder neurovegetative Auswirkung haben, in ihrer Spannung zu harmonisieren. 

Ursprung des Wortes Osteopathie

Der Ursprung des Wortes "Osteopathie" stammt aus dem Griechischen: "Osteon" - Knochen + "Pathos" - Leiden ⇒ Osteopathie = Knochenleiden? 

Still wählte diesen Namen für sein Therapiekonzept, da er mit Forschungen am Knochen begann und vorwiegend das knöcherne Skelett als wichtigsten Baustein aller Funktionen des Körpers erachtete. Erst später sah er ein, dass nicht nur Knochen, sondern auch das Verbindungsgewebe zwischen Organen, Muskeln, Sehnen und Bändern durch eingeschränkte Beweglichkeit für Dysfunktionen sorgen kann.

Osteopathie Silke Gladewitz

 

Wie kann ein Osteopath bei Beschwerden helfen?

Der menschliche Körper ist genial

Aber infolge von Traumata, Entzündungen und Elastizitätsverlust kommt es zur Veränderung der Spannungsverhältnisse des umgebenden Gewebes bis hin zu Veränderung der Organaufhängung.
Daraus kann sich eine membranöse Läsion (Restriktion) entwickeln. Da aber Restriktionen die Kraftübertragung von Beweglichkeit, Druck und Anderen behindern, kann das Fasziensystem lokal oder im gesamten Körper aus dem Gleichgewicht gelangen.
Die Osteopathie ist eine Möglichkeit dieses Ungleichgewicht zu verändern.

Ein Osteopath behandelt den Körper als Ganzes, um die Ursachen von Schmerzen oder Beschwerden zu ermitteln. Die Behandlung erfolgt durch sanfte manuelle Techniken, die auf die betroffenen Körperbereiche abgestimmt sind. Der Osteopath nutzt dabei seine Hände, um die Strukturen des Körpers zu untersuchen, einschließlich der Muskeln, Knochen, Gelenke, Faszien und inneren Organe. Ziel der Behandlung ist es, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen und eine optimale Funktion zu ermöglichen.

Osteopathen haben in der Regel eine umfassende Ausbildung in den Bereichen Anatomie, Physiologie, Pathologie und Diagnoseverfahren. In einigen Ländern müssen Osteopathen eine staatlich anerkannte Ausbildung absolvieren, um ihre Berufszulassung zu erhalten.

Die osteopathische Therapie kann allein oder in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden eingesetzt werden, um die Gesundheit des Körpers zu fördern und Schmerzen zu lindern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Osteopathie keine Alternative zur Schulmedizin ist und bei schweren Erkrankungen immer ein Arzt konsultiert werden sollte.

Insgesamt ist Osteopathie eine sanfte, ganzheitliche Methode, die darauf abzielt, den Körper in ein optimales Gleichgewicht zu bringen und die natürliche Heilungsfähigkeit des Körpers zu fördern. 

Fern von jedem Mystizismus basiert  Osteopathie auf der  genauen Kenntnis von Anatomie, Physiologie, Pathologie, Biomechanik, Embryologie  usw ....

Die Osteopathie hat sich in ihren Teildisziplinen beständig weiterentwickelt:

parietale   (Untersuchung und Behandlung der Gelenke, Ihrer Begleitstrukturen und der Faszien, hinsichtlich Funktion und Beweglichkeit in Abhängigkeit zu den anderen Körpersystemen.

viszerale  (Harmonisierung der Organ-Beweglichkeit und des Organ-Milieus)

kraniosakrale  Osteopathie (Ausgleichen der Mobilität der Schädelknochen und der angrenzenden Strukturen, sowie der Kiefergelenke)